Stromspeicher für die Wärmepumpe: Macht Arbitrage wirklich Sinn?

Die große Idee, die sich selten rechnet

Viele unserer Kunden, die auf eine hocheffiziente Wärmepumpe (WP) umsteigen möchten, kommen mit einer spannenden Frage zu uns: Sollen wir das System um einen Stromspeicher erweitern, um den günstigeren Nachtstrom zu kaufen und diesen tagsüber für die Heizung zu nutzen?

Die Idee, bekannt als Arbitrage (den Strom kaufen, wenn er günstig ist, und nutzen, wenn er teuer ist), ist in der Theorie absolut schlüssig – besonders bei sehr hohem Verbrauch.

Doch aus unserer langjährigen Erfahrung in der Energieberatung ist das Feedback hierzu sehr klar: Die Investition in einen reinen “Nachtstrom-Speicher” rechnet sich in der Regel nicht.


Die Amortisationsfalle: Warum die Rechnung nicht aufgeht

Der Hauptgrund, warum wir unseren Kunden von dieser spezifischen Anwendung abraten, ist die einfache Wirtschaftlichkeitsrechnung:

1. Die knappe Marge

Der Gewinn ergibt sich ausschließlich aus der Preisdifferenz zwischen Tag- und Nachtstrom. Diese Differenz ist in den aktuellen Tarifen zu gering, um die hohen Anschaffungskosten eines Batteriespeichers zu rechtfertigen.

2. Lebensdauer vs. Payback-Zeit

Moderne Batteriespeicher haben eine begrenzte Lebensdauer (Herstellergarantien liegen typischerweise bei 10 bis 15 Jahren). Damit sich die Investition lohnt, müssten die Einsparungen die Kosten innerhalb dieses Zeitrahmens wieder eingespielt haben. Unsere Schätzungen zeigen jedoch:

Die Amortisationszeit für einen Speicher, der ausschließlich für die Nachtstrom-Arbitrage genutzt wird, würde deutlich über 25 Jahre liegen.

3. Das Verlustgeschäft

Wenn die Batterie nach 10 bis 15 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und ersetzt werden muss, bevor die Gewinnschwelle erreicht ist, handelt es sich um einen Verlust.

Fazit aus der Praxis: In den letzten Jahren hat nicht ein einziger unserer Kunden ein solches, rein auf Arbitrage basierendes Speichersystem realisiert, weil die Zahlen einfach nicht passen.


Hier liegen die echten Einsparungen: Die Effizienz der WP

Wir müssen uns klarmachen, wo die massivsten Einsparungen bei der Heizung liegen: nicht in der Speicherung, sondern in der Effizienzsteigerung durch die Wärmepumpe selbst.

Vergleichen wir eine alte Gasheizung mit einer modernen Wärmepumpe:

SystemEnergie-InputEnergie-Output (Wärme)Effizienz
Ihre alte Gasheizung1 kWh GasMax. 1 kWh Wärme100%
Moderne Wärmepumpe1 kWh StromBis zu 3,5 kWh Wärme350% und mehr
(JAZ von 3,5+)

Dieser enorme Effizienzsprung macht den gesamten Energiebedarf für die Heizung so gering, dass die Kostenersparnis durch die WP die Notwendigkeit eines teuren Speichers schlichtweg eliminiert. Die WP wird ohnehin wesentlich kostengünstiger heizen als Ihre alte Anlage.


Die zwei wichtigsten Hebel für maximale Einsparungen

Konzentrieren Sie Ihre Investition auf die Bereiche, die sich garantiert lohnen:

  1. Die Installation einer hocheffizienten Wärmepumpe. Achten Sie auf eine optimale Auslegung des Systems.
  2. Die Senkung der Vorlauftemperatur Ihres Heizkreislaufs. Dies ist der wahre Schlüssel zur Maximierung der Einsparungen. Je niedriger die Temperatur, mit der das Wasser durch die Heizkörper oder die Fußbodenheizung fließt, desto höher ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) und desto weniger Strom verbraucht Ihre WP.

Unsere klare Empfehlung: Entfernen Sie den reinen Nachtstrom-Speicher für diesen Anwendungsfall aus der Planung. Konzentrieren wir uns stattdessen darauf, die WP optimal auszulegen und die verfügbaren Fördermittel für die WP-Installation bestmöglich zu sichern.


Ihr Partner für die optimale Umsetzung

Profitieren Sie von unserer Expertise, um das Beste aus Ihrer neuen Heizung herauszuholen. Wir unterstützen Heizungsbauer und deren Kunden regelmäßig bei der fachgerechten Planung und Berechnung, inklusive:

  • Heizlastberechnung: Zur exakten Bestimmung der benötigten WP-Leistung.
  • Hydraulischer Abgleich: Zur effizienten und gleichmäßigen Wärmeverteilung.
  • Lüftungskonzepte: Wenn Sie Schimmelrisiken reduzieren oder Feuchtigkeitsprobleme in Ihrem Gebäude langfristig und sicher beheben möchten.

Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und sichern Sie sich die maximale Effizienz und die verfügbaren Fördermittel!




Beispiel in Jährliche Ersparnis:

1.000 kWh/Jahr×0,10 Euro/kWh=100,00 Euro/Jahr
Amortisationszeit:

100,00 Euro/Jahr
4.000,00 Euro

=40,0 Jahre

  1. Szenario: Ersparnis von 12 Cent/kWh
    Parameter Wert
    Investitionskosten 4.000,00 Euro
    Effektive Arbitrage-Menge 1.000 kWh/Jahr
    Ersparnis pro kWh 0,12 Euro/kWh
    Jährliche Ersparnis:

1.000 kWh/Jahr×0,12 Euro/kWh=120,00 Euro/Jahr

Amortisationszeit:

120,00 Euro/Jahr
4.000,00 Euro

=33,3 Jahre


Schlussfolgerung


Beide Szenarien zeigen deutlich, dass die Amortisationszeit zwischen 33,3 und 40,0 Jahren liegt.

Da die typische Lebensdauer und Garantie eines Batteriespeichers 10 bis 15 Jahre beträgt, würde der Speicher zweimal ausgetauscht werden müssen, bevor er die Gewinnschwelle erreicht hätte. Die Investition wäre damit ein klares Verlustgeschäft, was die ursprüngliche Argumentation von Herrn Coman in vollem Umfang bestätigt.

Die einzige Möglichkeit, die Amortisation signifikant zu verbessern, wäre entweder:

Die Investitionskosten des Speichers drastisch zu senken.

Die effektive Arbitrage-Menge auf fast den gesamten Verbrauch zu erhöhen, was, wie Sie richtig bemerkt haben, unrealistisch ist.

Die Preisdifferenz (Arbitrage-Marge) massiv zu erhöhen, z. B. durch flexible, stündlich schwankende Stromtarife (was momentan nur bedingt verfügbar und planbar ist).

so… if the battery is no longer functional after 15 years… how much is the profit or loss after 15 years?

Das ist die entscheidende Frage für die Wirtschaftlichkeit!

Wenn wir von den realistischeren Annahmen aus Ihrer letzten Berechnung ausgehen und annehmen, dass der Batteriespeicher nach 15 Jahren das Ende seiner Nutzungsdauer erreicht, ergibt sich ein Verlust.

Hier ist die Berechnung des kumulierten Gewinns/Verlusts nach 15 Jahren, basierend auf den von Ihnen zuletzt genannten Zahlen:

Kumulierter Verlust nach 15 Jahren
Wir verwenden die realistischere Annahme, dass nur 1.000 kWh pro Jahr effektiv durch Arbitrage verschoben werden können:

Parameter Wert
Investitionskosten (Anschaffung) 4.000 Euro
Ersparnis pro kWh (angenommen) 0,10 Euro/kWh
Effektive Arbitrage-Menge 1.000 kWh/Jahr
Nutzungsdauer des Speichers 15 Jahre

  1. Jährliche Ersparnis
    Die jährliche Ersparnis durch die Arbitrage beträgt:

1.000 kWh/Jahr×0,10 Euro/kWh=100,00 Euro/Jahr

  1. Kumulierte Ersparnis nach 15 Jahren
    Die Gesamtersparnis über die gesamte Nutzungsdauer des Speichers (15 Jahre) beträgt:

100,00 Euro/Jahr×15 Jahre=1.500,00 Euro

  1. Gesamtgewinn oder -verlust
    Um den Gesamtverlust zu berechnen, ziehen wir die kumulierte Ersparnis von den ursprünglichen Investitionskosten ab:

Kumulierter Gewinn/Verlust=Kumulierte Ersparnis−Investitionskosten

1.500,00 Euro−4.000,00 Euro= −2.500,00 Euro Verlust

Zusammenfassung
Nach 15 Jahren Betrieb und Erreichen des Endes der Nutzungsdauer resultiert die Investition in den reinen Arbitrage-Speicher in einem Verlust von 2.500 Euro (ohne Berücksichtigung von Finanzierungskosten oder Wartung).

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